Die Erforschung unserer Familiengeschichte sollte Einblicke in die sozialen, kulturellen,
zeit- und regionalhistorischen Lebensumstände der Reppert-Ahnen vermitteln.

Insbesondere galt es auch, Hintergründe zum Adelsprädikat „von“ oder
der Familienwappen zu recherchieren.

Friedrich Wilhelm Karl Ernst v. Reppert (1882) sowie die Chronisten
Siegfried Karl Alexander v. Reppert (1930) und Baron Fritz Lyncker (1958) berichten
von Überlieferungen, wonach die „v. Reppert“-Vorfahren in Frankreich lebten und
dieser Zweig die Bezeichnung „Vicomte de Repper, Chevalier de France“ trug.
Exlibris, u.a. mit dem Titel „Les barons de Repperts“, zeigen bereits
die Hauptbilder mit Freiherrenkrone des noch aktuellen „v. Reppert“-Stammwappens.


Die belegten Spitzenahnen lebten in Coburg und waren ganz offensichtlich Hugenotten.
Es war möglich meine Ahnen mit Stammvater Oswald Reppert bis zum Jahr 1567 zurück nachzuweisen.

Sie verwendeten zunächst nur das Stammwappen mit Freiherrenkrone in ihrem Siegel (1650)
und später, nach Eintritt von 4 Geschwistern in hochrangige preußische Militärdienste,
(wieder) das Adelsprädikat „von“ bzw. „de“ (1760).
Darüber hinaus wurde der Titel „Baron“, selbst vom Preußenkönig Friedrich II., d. Große
am Beispiel eines Inkolatsdiploms für den Major Christian Gottfried v. Reppert (1768) verwendet.
Das Inkolat für Schlesien haben 1779 alle Geschwister, einschließlich Ehepartner und Nachkommen, erhalten.


Die Familienchronik brachte mehr als nur die schematische Darstellung von Namen und Daten.

Diese konnten durch historische Episoden, wie Briefe, Verträge, Berufe,

amtliche Vermerke und Belege, Erzählungen usw. mehr mit Leben erfüllt werden.

Obwohl sie in der über 400-jährigen Familiengeschichte nur Momentaufnahmen

darstellen können, wecken sie doch vage Vorstellungen über ein

familiengeschichtlich lebendigeres Bild.

So waren Besitztum oder Beruf sehr ausschlaggebend für das persönliche

Umgangsverhalten und die Lebensgebiete.


Ein Gesamtbild lässt sich dazu aus den genealogischen Darstellungen der Vorfahren- und Nachkommen

mit Wappen- und Signaturen sowie den umfangreichen Episoden ableiten.

Die folgenden auszugsweisen Vorgänge untermauern dies:

   Ältester Ahnenbeleg ist eine Taufurkunde vom 17.3.1567 (Kirchenbuch Coburg-St. Moriz)
       von einer Tochter vom Stammvater Oswald Reppert.
   Oswald Reppert erhält 1579 das Bürgerrecht von Coburg (Indiz auf Zuwanderung vor 1567!?).
   Klage von Oswald und Dorothea Reppert 1586 – 1594 beim RKG auf Herausgabe eines Schatzfundes.
   Lehenantrag des Türknechts Simon Reppert 1600 für seine „Dienstwohnung“ am Steintor.
   Wahl von Hans (1595) und Marx Reppert (1627) in den Stadtrat von Coburg.
   Margaretha, Witwe des Dorfschmiedes Claus Reppert, wird am 13.9.1628 als Hexe verbrannt.
       Zitat: „Es waren von dergleichen Ungeziefer 11 in diesem Jahr lebendig ins Feuer gesetzt und verbrannt.“
   Johann Casimir Reppert war während des 30-jährigen Krieges Auditeur bei der schwedischen Armee in Erfurt
       und später am Gymnasium Casimiranum in Coburg als Ökonom beschäftigt.
       Sein Siegel beinhaltete bereits 1650 das Stammwappen mit Adelskrone.
   Judith Schwartzlos, Witwe von Johann Casimir Reppert, reicht 1681 zu ihrem Rittergut Kleinwalbur
       eine Beschwerde in einer Streitsache mit dem Vorbesitzer ein.
   Johann Melchior Reppert kauft 1685 den Gasthof „Zum Schwarzen Bären“, Spitalgasse Nr. 14 in Coburg.
       Dieser bleibt bis 1744 in Besitz der Fam. Reppert.
   Caspar Christian Reppert, Advokat beim Herzog, beantragt 1724 bei der herzoglichen Regierung
       die Verfügungsgewalt über das Rittergut Kleinwalbur seines alten Vaters Johann Nicolaus Reppert († 1725).
   Die 4 Söhne von Caspar Christian Reppert, hohe Offiziere der preußischen Armee, vereinbaren
       1765 die Abfindungsbedingungen zum Anspruchsverzicht ihrer mentorisierten Schwester
       Maria Eleonora Christina. Sie unterschrieb noch mit dem franz. Adelsprädikat "de Reppert".
   Von diesen Offizieren erhielten zwei die höchste Tapferkeitsauszeichnung „Ritter des Ordens Pour le Merite“
       und der älteste Bruder Heinrich Sebastian wurde preußischer Generalleutnant. Seit dieser Zeit führen
       alle Nachkommen von Caspar Christian Reppert das Familienwappen und "wieder" das Adelsprädikat.
   Dieser General erwarb ein Gut in Taschenberg b. Brieg/Schlesien und traf sich regelmäßig mit dem
       Preußenkönig Friedrich II. (Alte Fritz) bei dessen Besuch in der Residenzstadt Brieg.
       Insgesamt gab es unter den "v. Reppert"-Offizieren 2 Generale und 3 Träger des Ritterordens "Pour le Merite".
   Eugen Alfons Leonhard von Reppert heiratete 1856 Adele Wilhelmine Henriette Sophie v. Bismarck.
       Sie war eine weitläufige Verwandte vom Reichskanzler Otto v. Bismarck (gemeinsamer Vorfahre 9 Gen. zurück).
       Eugen erhielt am 12.3.1873 vom Heroldsamt Berlin die Genehmigung zur Namen- und Wappenvereinigung mit
       denen der v. Bismarck. Das Allianzwappen v. Reppert-Bismarck ist eine Kombination beider Familienwappen.
   1889 wanderte Baron Bruno Johannes Alexander von Reppert, Königlicher Amtmann
       in Bad Langen-Schwalbach (Hessen-Nassau), mit Ehefrau Elwira und 7 Kindern nach St. Louis, USA aus.
   Auch meine Ahnen hatten den Lebensumständen Rechnung tragend, wechselnde Lebensgebiete.
       Die „Wanderroute“ führt von Franken über das damalige Preußen bis hin nach Sachsen.
   Über spätere Generationen liegen relativ wenige Informationen vor.
       Die Anzahl der "von Reppert"-Nachkommem agnatischer Abstammung (historischer Adel) sank im 20. Jh. rapide.
       Bisherige Recherchen lassen befürchten, dass es nur noch eine einzige Linie gibt.
       Demgegenüber ist die Übernahme des Familiennamens "von Reppert" aus der Frauenlinie sehr verbreitet (Scheinadel).

Anmerkungen:
1. Diese Familienchronik ist rein privat und dient vordergründig der Erforschung meiner Ahnenverwandten.
    Die Stammfolge "Reppert (Reppert-Bismarck)" im "Genealogischen Handbuch des Adels B III Bd. 17, 1958"
    diente dazu als Grundlage.
    Die aktualisierte und fortgeschriebene Ahnengeschichte und Wappenführung erfolgte
    unter Wahrung der vorgegebenen historisch-genealogischen, agnatischen Grundprinzipien und Kriterien
    mit Hinterlegungen im Deutschen Adelsarchiv, Marburg
    (siehe auch "Deutscher Adelsrechtsausschuss" und "Wappenrecht").

    Die Chronik enthält nur Daten mit, mir vorliegenden Quellenbelegen.
    Aus der Vielzahl der Archivalien und Publikationen konnte auf dieser Homepage übersichtshalber
    nur der Extrakt in Kurzform dargestellt werden (Grafiken in Mindestauflösung).
    Die Chronik erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

2. Im Elsass und Saargebiet gab es zudem mit dem Stammvater Hans Conrad Reppert (geb. 1614 in Lengefeld/Sachsen)
    noch einen weiteren Reppert-Zweig, der durch sein 300-jähriges Glasmacher-Gewerbe
    sehr bekannt war (Glasmacher-Reppert’s) und erst Anfang des 20. Jh. unterging.
    Gemäß "gw.geneanet.org/kurtgrathwohl" und "www.hkv-gersweiler.de/huberreppert.htm" bzw. "www.brandt-krieger-r.de/Ahnen_R.htm"
    war Hans Conrad ein Sohn des David "Reipert" und der Margaretha Reichel.
    Nach seiner Übersiedlung nach Rosteig (Elsass) führte er den ähnlich klingenden Namen "Reppert".
    Die Repper(t)'s waren in den Regesten dieses Gebietes ein, seit dem 13. Jh. bekanntes Rittergeschlecht.
    Seine 4 älteren und 2 jüngeren Geschwister lebten im Erzgebirge in Lengefeld/Sachsen und trugen weiterhin den Namen Reipert.
    Die Familie "Reipert" war dort mindestens seit dem 15. Jh. ansässig.
    Der älteste bekannte Vorfahre Asmus Reipert wurde 1482 geboren.
    Eine mutmaßliche Verwandtschaft mit den Reppert's aus Coburg (erste Erwähnung 1555) wäre sehr spekulativ.






Johann Wolfgang v. Goethe, 16. März 1787


Der Autor Eckhard D. von Reppert,
geb. 1941 in Elsterwerda-Biehla (Geburtshaus - Haus der Jugendzeit),
heute wohnhaft in Gröditz b. Riesa,
erklärt in diesem Sinne die Arbeiten im Jahr 2010 als vorläufig abgeschlossen.
Mögen diese ein Beitrag für künftige Weiterentwicklungen sein.


DANKSAGUNG
Dank den vielen Personen für Zuarbeiten und wichtige Hinweise entlang des Weges der Erstellung dieser Chronik.
Stellvertretend wären dabei zu nennen:
Monika v. Reppert (Hemer), Amonte Frühling (Friedrichsdorf/Bad Homburg), Dr. Manfred Hörner (München),
Stephan Flohrschütz (Kleinwalbur b. Coburg), Monika v. Reppert-Bismarck (Bad Honnef), Peter Loeb (Keller in Texas, USA),
Tina Waske-v. Reppert (Deisenhofen b. München), Christian Boseckert (Coburg), Norbert Niermann (Coburg),
Wolfgang v. Schachtmeyer (Remich, Luxemburg), Matthias Diehl (Biskirchen), Hannelore Hirsch (Karlsfeld), Andreas Schneider (Worms),
Corinna Maus, geb. v. Reppert (Bergisch Gladbach), Franz Wörndle (Garmisch-Partenkirchen), Helge Labrun (Neukirchen-Vluyn),
Reinhold Redlin (Rüti, Schweiz), Peter Friedrich Leue vom Hofe (Diepholz) oder Johannes Neumann (Rechtsanwalt und Notar, Berlin).
Darüber hinaus habe ich insbesondere
   Herrn Rainer Axmann, Coburg, Pfarrer i. R.  
ganz herzlich zu danken, dass er durch seine uneigennützige und umfangreiche Hilfe sehr zur Erweiterung der Chronik beitrug,
sowie durch seine freundliche und entgegenkommende Art mein Weitermachen gefördert hat.